Ästhetische Rezeption und Produktion

Dieses Blog dient der Vorlesung "Ästhetische Rezeption und Produktion" von Frau Jun.-Prof. Dr. Sara Burkhardt, für die Studenten des BScE (Bachelor en Science de l'Éducation, Wintersemester 2010/11). Zweck des Blogs sind
dementsprechend regelmäßige Dokumentationen und Reflexionen der Vorlesungs- und Seminarinhalte, sowie Verknüpfungen zu anderen interessanten Themenbereichen.

Sonntag, 9. Januar 2011

The Hidden Curriculum

The Hidden Curriculum

Es handelt sich um eine Aufgabe aus einem der Seminare zur Ästhetischen Wahrnehmung und Produktion. Die Aufgabenstellung lautet wie folgt: „Suchen Sie sich einen Ort auf dem Campus. (Warum dieser Ort? Was ist das Besondere? Was interessiert mich daran?) Beobachten Sie, sammeln Sie und 'zeichnen' Sie das Wahrgenommene auf. Anschlussfragen zur Reflexion: Welcher Raum entsteht durch Ihr aufzeichnendes Vorgehen? Realer Raum? Fiktiver Raum? Reflexionsraum? Möglichkeitsraum? Erinnerungsraum?“

Im Folgenden möchte ich das Ergebnis meines „Hidden Curriculum“ den ich zusammen mit meiner Kommilitonin Linn Gidt erstellt habe präsentieren und erläutern worum es sich eigentlich dabei handelt.



Who knows the secret of this ‚mysterious’ hidden curriculum?
What is covered behind those lines and small circles, painted in the colours of a rainbow?
Are these different colours arranged in a certain way?
Have the elements of the painting a determined constellation?
Is the painting complete? Or are there missing elements?




Wir haben uns für die Bibliothek am Campus Walferdange der Université du Luxembourg entschieden. Da es uns nicht möglich war die ganze Bibliothek in unsere Zeichnung mit einfließen zu lassen haben wir uns für die mittlere Etage entschieden welche den Haupteingang einschließt und somit der zentrale Punkt, das Herz der Bibliothek ist. Wir haben zuerst  den Grundriss dieser Etage gemalt und anschließend die einzelnen Unterteilungen (Rezeption, Regale, Sitzecken, Computerpools, Kopierräume, Eingang, usw.) eingezeichnet. Anschließend haben wir jedem anwesenden Student, sowie jedem Student der im Verlauf der Zeit noch hinzukam, einen bestimmten farbigen Punkt zugewiesen und innerhalb von zwanzig Minuten die Schritte und Distanzen verzeichnet, welche ein jeweiliger Student in der Bibliothek zurückgelegt hat.

                                                                           
Ich finde die Bibliothek einer der interessantesten Orte an der Universität, da sich hier sowohl Professoren als auch Studenten aufhalten und unterschiedlichen Beschäftigungen nachgehen. Mich interessieren die Leute die sich hier aufhalten, wie sie sich verhalten, wie sich ihre Gefühle auf ihrem Gesicht widerspiegeln, wenn sie das richtige Buch für eine Arbeit gefunden haben, wie sie bei der Suche nach einem bestimmten Buch vorgehen. In der Bibliothek herrscht zudem eine ruhige gemütliche Atmosphäre, wo jeder seine Arbeit macht oder seinen Gedanken nachhängt und gemütlich in die Lektüren einiger interessanter Bücher hineinschnuppert. Da ich Bücher liebe, ist dies ein ganz besonderer Ort für mich. 

Durch unser aufgezeichnetes Vorgehen entsteht sowohl ein Möglichkeitsraum als auch ein Erinnerungsraum. Ein Möglichkeitsraum insofern, dass man nicht mit Sicherheit sagen kann, was die farbigen Punkte und Linien darstellen sollen. Es gibt viele Möglichkeiten dafür, wen oder was sie möglicherweise darstellen können. Es ist zudem aber auch ein Erinnerungsraum entstanden, der einem (vielleicht zum ersten Mal) bewusst macht, wie man sich in der Bibliothek verhält und wie viel man in einer kurzen Zeit in der Bibliothek in Bewegung ist.

Everything passes and vanishes; Everything leaves its trace; And often you see in a footstep, What you could not see in a face“ (William Allingham, 1824-1889, in The Oxford Book of English Verse, 455) For me, that’s the secret... of the Hidden Curriculum...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen