Ästhetische Rezeption und Produktion

Dieses Blog dient der Vorlesung "Ästhetische Rezeption und Produktion" von Frau Jun.-Prof. Dr. Sara Burkhardt, für die Studenten des BScE (Bachelor en Science de l'Éducation, Wintersemester 2010/11). Zweck des Blogs sind
dementsprechend regelmäßige Dokumentationen und Reflexionen der Vorlesungs- und Seminarinhalte, sowie Verknüpfungen zu anderen interessanten Themenbereichen.

Sonntag, 9. Januar 2011

Milan Kundera: "Die Leichtigkeit des Seins"

Die Leichtigkeit des Seins

„Das Leichte und das Schwere, hell und dunkel, Liebe und Treue - das ist im Wesentlichen das Grundthema dieses Romans.“ In diesem Beitrag möchte ich allerdings nicht so sehr auf den Roman „Die Leichtigkeit des Seins“ vom tschechischen Schriftsteller Milan Kundera an sich eingehen, sondern auf den Titel, welcher mich bei einer Aufgabe im fünften Seminar der Vorlesung „Ästhetische Rezeption und Produktion“  inspiriert hat.

Die Aufgabenstellung lautete wie folgt: „Bilden Sie Percepte zu der Installation von Rebecca Horn“. 
                                              
                   
Bei dem ersten Bild handelt es sich um die originale Installation „Der Mond, das Kind und der anarchistische Fluss“ von Rebecca Horn (1992). Bei dem zweiten Bild handelt es sich um meine eigene Interpretation dieser Installation, welche ich im Folgenden kurz präsentieren werde.

Ich habe mir die Phantasiewelt der Kinder vorgestellt. Kinder leben zwar in der gleichen „realen Umwelt“ als die Erwachsenen und doch haben sie ihre eigene Welt. Diese Welt der Kinder is anders, deshalb auch das verdrehte Bild mit den Bänken, die oben von der Decke hängen, anstatt auf dem Boden zu stehen. Kinder haben andere Gedanken, andere Träume als die Erwachsenen. Sie wollen hinaus um die Welt zu entdecken. Sie wollen Grenzen überschreiten, Neues sehen, Neues erfahren, Neues lernen. Diese Träume, Wünsche und Gedanken werden durch die farbigen Schläuche inkorporiert, die sich gierig durch die Fenster nach draußen schlängeln: Hinaus in die weite Welt. „Und was ist mit Verantwortung? Verantwortung für das eigene Handeln? Was ist mit Pflichten, oder gar Regeln?“ würden Erwachsene nun empört zur Sprache bringen. Dies ist die „Last“ die auf den Schultern der Erwachsenen ruht, das Pflichtbewusstsein, das Verantwortungsgefühl, die soziale Verantwortung...
Und die Kinder? Sie genießen noch das Gefühl der Freiheit, der Leichtigkeit des Lebens, der ‚Leichtigkeit des Seins’... nach denen sich Erwachsene so oft sehnen. Im Bild wird dies dargestellt durch die Trichter die einige der Gefühle und Träume der Kinder anzapfen und einen kleinen Teil davon aufsaugen. Kinder können den Erwachsenen einen Teil dieses wertvollen Gefühls zurückgeben... durch ihre Lebensfreude, ihren Lebensmut, ihren Lebenswillen... und durch ihre kindliche Sicht einer ‚freien’ Welt...

Ich habe den Roman „Die Leichtigkeit des Seins“ von Milan Kundera noch nicht zu Ende lesen können, aber es gibt ein Zitat das ich noch erwähnen möchte, da es mir in diesem Zusammenhang sehr gut gefällt: „Man kann nie wissen, was man wollen soll, weil man nur ein Leben hat, das man weder mit früheren Leben vergleichen noch in späteren korrigieren kann. Es ist unmöglich zu überprüfen, welche Entscheidung die richtige ist, weil es keine Vergleiche gibt. Man erlebt alles unmittelbar, zum ersten Mal und ohne Vorbereitung.“

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen