In der ersten Sitzung der Vorlesung „Ästhetische Rezeption und Produktion“ haben wir uns mit der Frage „Was ist ein Bild?“ auseinandergesetzt. Im Folgenden werde ich versuchen zu erklären was für mich ein „Bild ist“.
Ich denke, dass es unmöglich ist, eine allgemein gültige Definition für das Bild zu finden. Eine Definition die mir allerdings gut gefällt, ist die Aussage „Bilder sind gestaltete visuelle Phänomene mit einer eigenen komplexen Wirklichkeit“. Diese Definition entstammt der „Forderung der Bildkompetenz“ von Rolf Niehoff. An die Begriffe „visuelle Phänomene“ und „komplexe Wirklichkeit“ knüpfen die Definitionen „Bilder sind durch ihre Urheber sowie auch durch ihre Betrachter biografisch-subjektiv geprägt“ und „Bilder entstehen in historisch-kulturellen Kontexten und werden in historisch-kulturellen Kontexten wahrgenommen und gedeutet“. Das bedeutet, dass Bilder immer im Zusammenhang mit Subjektivität gesehen werden müssen. Dazu hat Frau Jun.-Prof. Dr. Sara Burkhardt während der ersten Vorlesung ein Experiment durchgeführt, bei dem es sich um eine Bilderreihe handelte, die sich alle Studierenden ansehen mussten. Alle haben eine Aufgabenstellung, mit leicht veränderten Fragen erhalten und haben diese für jedes Bild beantwortet. Als wir unsere Antworten zusammengetragen haben, ist mir aufgefallen, dass trotz der sich gleichenden Fragen, alle sehr unterschiedlich und subjektiv geantwortet haben, wobei die Antworten meistens auf persönliche Erfahrungen und Erlebnisse zurückzuführen waren. Ein Bild ist also zum ersten durch den Hersteller, durch dessen Ideen, Gedanken, Erfahrungen und Gefühle geprägt und wird dann von den Betrachtern ebenfall subjektiv interpretiert. Diese Subjektivität ist ein Aspekt, der mir besonders im Gedächtnis geblieben ist.
Abschließend dazu, möchte ich noch kurz mein Bedauern zu folgender Aussage zum Ausdruck bringen: „Durch die Reproduzierbarkeit von Kunst ist die Bedeutung nicht mehr an die Bilder gebunden – sie wird übertragbar und zur Information. So wird Kunst (be)nutzbar.“ Dies weist darauf hin, dass die Bedeutung von Bildern, in unserer heutigen Konsumgesellschaft, immer mehr materialisiert und als Informationen ausgenutzt wird.
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